Black Skin
Die Polizisten näherten sich, die Hand auf der Waffe, den beiden Männern. Der ältere Cop nahm mit der linken Hand seinen Zahnstocher aus dem Mund. „Wer Miss Paxton ist, weiß hier in der Stadt jedes Kind. Und“, er zeigte mit dem Zahnstocher auf ihren Begleiter, „Jerry hier kenne ich auch schon aus einer Zeit, als er noch in die Sonntagsschule ging. Aber Sie, Mister, Sie kenne ich nicht.“ Leiser setzte er hinzu: „Und machen Sie ja nicht noch einmal so eine Handbewegung mir gegenüber, als wenn Sie eine lästige Fliege verscheuchen wollten.“ Die Männer starrten sich einen Moment an, bis der Polizist noch leiser hinzufügte: „Machen Sie am besten gar keine Bewegung.“
Frühjahr 1952 in dem von Großbritannien verwalteten Tanganyika: Der Souk der Hauptstadt Dar es Salaam ist bunt und laut. Menschen drängen sich durch die Gassen, die vom Duft der Gewürze erfüllt sind. Das Leben pulsiert durch die Metropole am Indischen Ozean, die für einen jungen Mann doch nur den Tod bereit hält. Über 12.000 km weiter westlich, im Golf von Mexiko, wird ein kleiner Frachter vermisst und ein Student beginnt verbissen, seine Spur zu suchen. Den Schlüssel zu Allem hält unwissentlich eine junge Frau in Händen. Sie aber will nur eins: Den morgigen Tag überleben.
Black Skin führt die/den Leser*innen in eine Welt, die sich von Grund auf wandelt. Sieben Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs suchen ganze Kontinente nach einem neuen Weg, nach Selbstbestimmung oder einer neuen inneren Ordnung. Und immer wieder geraten einzelne Menschen in diesen Mahlstrom der Geschichte. Welches Schicksal aber verbindet den amerikanischen Studenten mit der jungen Frau aus dem Volk der Luba? Welche Rolle spielen die geheimnisvollen Flugzeuge, die wie dunkle Fledermäuse ihre Schatten werfen?